Als das Jesuskind in Bethlehem geboren worden war,
verkündete der Engel den Hirten auf dem Felde diese Frohe Botschaft;
und die Chöre der Engel jubilierten den Lobpreis:
„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden" (Lk 2,14)
Das war schon etwas Besonderes,
denn die Hirten waren als Diebe verschrieen
und zählten zum Abschaum der Gesellschaft...
und ausgerechnet ihnen wird die Frohe Botschaft verkündet.
Was für ein Skandal! -
Im Leben Jesu wird es nicht besser:
Jesus teilt seine Gemeinschaft mit Sündern,
Zöllnern, Dirnen, Volksfremden/Ungläubigen, Aussätzigen.
Mit seinem Umgang eckt Jesus an,
er macht sich gesellschaftlich und kultisch unmöglich.
Dabei ist Jesus nicht gegen das Gesetz und den Kult,
im Gegenteil:
Jesus verkündet,
dass das Gesetz dem Menschen dienen soll
und nicht umgekehrt der Mensch dem Gesetz.
Das Praktizieren dieser Vorstellung hatte Folgen:
Jesus wird zum Tode verurteilt.
Das bedeutete nicht nur einen grausamen Tod,
es bedeutete Schimpf und Schande,
man galt als Gekreuzigter als von Gott verflucht und verlassen,
man fällt aus der Gemeinschaft der Gesellschaft heraus.
Genau dies aber wird zum Zeichen der Erlösung,
denn im Tod am Kreuz hat Jesus nun mit all jenen Gemeinschaft,
von denen behauptet wird, dass sie von Gott verflucht und verlassen seien.
Nun glauben die Christen,
dass Gott in Jesus Mensch geworden ist.
Eine Vorstellung,
die ein bemerkenswertes Zeugnis gibt:
Gott bringt zum Ausdruck,
dass IHM in seiner Schöpfung alles von Wert (von Wohlgefallen) ist,
so dass ER sich darum kümmert
und dabei nichts verloren gehen lässt.
Es ist das gegebene JA-Wort Gottes an seine Schöpfung,
das der Schöpfer nicht zurück nimmt,
vielmehr zum Ausdruck bringt,
dass alles, was da ist, in seiner schöpferischen Hand geborgen ist.
So offenbart sich die Verheissung: Friede auf Erden:
Es ist der Friede Gottes,
der alles, was da ist und wie es auch immer ist und wo auch immer es ist
in Gottes Hand in Frieden (Gnade / Wohlgefallen) geborgen weiss.
So jubiliert
der Chor der Himmlischen Heerscharen:
Ehre sei Gott
und Friede auf Erden
NACHTRAG / ANMERKUNG
Die Mächtigen der Welt
erheben mitunter den Anspruch,
den Frieden auf Erden
zu setzen / zu schaffen,
es ist aber all zumeist
ein Friede unter Druck und Waffengewalt,
der eine äusserliche Waffenruhe
als Frieden erscheinen lassen möchte.
Der Friede Gottes freilich
ist ein Friede,
der einem jeden einzelnen und ganz persönlich gilt
und damit auch der ganzen Gemeinschaft.
RH, Neufassung: 31.10.2017, Stand: 15.12.2017, zum 3. Advent