Hubertus-Kapelle eingeweiht
Düsseldorf-Angermund, 20.05.2017
An der nördlichen Stadtgrenze von Düsseldorf liegt Angermund. Und hier wieder ganz im Norden findet sich eine Hubertus-Kapelle aus dem 18. Jahrhundert, deren Wurzeln bis in das Jahr 1436 zurückreichen. 1981 nahm die Stadt Düsseldorf die Kapelle als Schenkung in ihren Besitz. Aufwendige Sanierungsarbeiten beginnen im Februar 2016. Am 20.05.2017, Samstag, 10:30, wird die Hubertus-Kapelle dem öffentlichen Leben zurück gegeben und eingeweiht.
Oberbürgermeister Thomas Geisel berichtet: Land und Stadt sind für die Erhaltung von Denkmälern verpflichtet. Dies ist aber kein Selbstzweck, vielmehr sind Denkmäler ein Ausdruck unseres Lebens und werden insbesondere von der Bevölkerung belebt. Am Beispiel dieser Hubertus-Kapelle zeigt sich, dass das aufgewendete Geld, das
die Bezirksvertretung 5 aus ihrem Budget zur Verfügung stellte, nicht umsonst ausgegeben wurde, denn die Finanzmittel wurden für das konkrete Leben hier am Ort investiert.
Domkapitular Dr. Dominik Meiering, Generalvikar des Erzbistums Köln, bekennt in seiner Predigt:
In unserer heutigen Zeit sind wir Menschen getrieben und fremdbestimmt. Morgens erwachen wir durch den Wecker, abends gehen wir mit laufender Geräuschkulisse schlafen. Wir sind gestresst, jagen von einem Termin zum anderen,
und wenn wir keine Termine haben,
lassen wir uns durch digitale Möglichkeiten fremd bestimmen. Wir leben nicht unser Leben...
- Es stellt sich die Frage:
Wer bin denn ich?
Wer bin ich in meiner Lebenswelt?
Wer bin ich vor Gottes Angesicht?
- Der heilige Hubertus, dem diese Kapelle geweiht ist, ging in die Wälder und flüchtete sich in die Leidenschaft der Jagd. Da stand auf einmal
ein gewaltiger Hirsch vor ihm. Hubertus hatte
seinen Bogen schon gespannt. Der Hirsch aber blieb unerwartet ruhig stehen. Da zeigte sich im Geweih des Hirschen ein strahlendes Kreuz, Jesus. - Dies ist der Augenblick, in dem Hubertus zu sich findet. Hubertus gibt alle Ämter am Hof auf, verteilt seinen Besitz und geht als Einsiedler in die Wälder. Sieben Jahre später ist er in seinem Glauben gefestigt, wird zum Priester geweiht, und wird schließlich als Bischof von Lüttich ein gütiger, den Menschen zugewandter Missionar.
- Auch andere Heilige gehen in die Natur: Die Predigt des Franziskus wollte keiner hören, da predigt er den Vögeln, die sich um ihn scharten. - Auch die Predigt des Antonius von Padua wollte keiner hören, da streckten die Fische ihre Köpfe aus dem Wasser und lauschten wissbegierig. -
Hieronymus zog einem Löwen einen Splitter aus
der Pranke, während andere Menschen sich vor dem Löwen in Sicherheit brachten.
- Wer sich auf die Natur einlässt, der findet am Ende immer zu sich selbst und begegnet dem "Hauch" der „Ewigkeit" (dem Wirken Gottes).
- Diese Hubertus-Kapelle nahe dem Gut Groß-Winkelhausen liegt trotz ihrer Nähe zu einem Autobahnkreuz in den ruhigen Feldern im Norden von Angermund. In dieser ruhigen Natur, in dieser stillen Kapelle, mögen Menschen zu sich finden und sich in Gottes Angesicht geborgen wissen.
RH - Die Reden sind aus der Erinnerung nachgetextet, Stand: 21.05.2017
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Hubertuskapelle, Angermund
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